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Hallo ihr Lieben, freut mich sehr das ihr reinschaut!

Heute geht es um die Kommunikation zwischen unseren Darm und unser Gehirn und warum es so wichtig ist was wir zu uns nehmen.

Wahrscheinlich haben sich schon ein paar von euch mit diesen spannenden Thema beschäftigt und die ein oder andere Lektüre darüber gelesen….

Ich persönlich habe mich vor einiger Zeit ganz intensiv damit beschäftigt. Zum einen weil ich selbst lange unter Darmproblemen gelitten habe und zum anderen weil ich meine Abschlussarbeit darüber geschrieben habe. Vor allem war mir die ayurvedische Sichtweise der Dinge sehr wichtig und nun möchte ich euch einen kleinen Einblick meiner Recherchen geben.

Als Einstieg in dieses Thema habe ich das Buch „Schlau mit Darm“ von Dr. Michaela Axt Gadermann gelesen. Sie hat wirklich eine sehr simple und spannende Art über diese komplexe Angelegenheit zu schreiben.

EInblicke aus dem Buch “schlau mit Darm”

Bauch und Hirn stehen nach neuesten Erkenntnissen in einem engen Dialog, den wir für unsere Zwecke nutzen können. Es existieren mindestens drei Wege, über die sich Darm und Hirn austauschen können:

  • Zum einen gibt es eine direkte Verbindung zwischen dem Darm und dem Gehirn, den Nervus Vagus
  • Daneben zirkulieren spezielle Immunzellen im gesamten Körper, die im Darm „ausgebildet“ wurden und dann auf dem Blutweg durch den Organismus strömen und so auch bis zu den grauen Zellen gelangen. Sie vermitteln zwischen Gehirn und Darmflora

  • Und schließlich kommuniziert der Darm über Botenstoffe mit dem Gehirn und kann dadurch unser Befinden beeinflussen. Beispielweise gibt es Stoffe, die von Darmbakterien produziert werden und die in der Lage sind, Ängste hervorzurufen
  • Offensichtlich stellen auch die Mikroben-Moleküle eine Möglichkeit dar, um eine Brücke zwischen Bauch und Hirn zu schlagen. Im Darm werden zudem wichtige Zeichen für unsere geistige Entwicklung gestellt und die Darmflora macht wahrscheinlich einen bedeutenden Teil unserer geistigen Erfahrungen aus

Inzwischen ist es wissenschaftlich gut belegt: Unsere Gemütslage ist viel stärker von der Darmflora und der Gesundheit des Magen-Darm-Traktes abhängig, als wir es uns bisher vorstellen konnten. Auch bei unserer geistigen Leitungsfähigkeit, der Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke und Entzündungen der Nervenzellen spielt sie eine Rolle. Bauch und Kopf kommunizieren pausenlos miteinander und diese Konversation sorgt offensichtlich für einen unterschwelligen Stimmungsteppich, der sich oft unbewusst, aber dennoch spürbar auf unser Befinden auswirkt.

Die Verständigung ist nicht einseitig. Der Darm macht mithilfe von Nervenverbindungen und Botenstoffe Meldungen an den Kopf und der Kopf teilt bei Stress, Aufregung und Freude seine Emotionen mit den Eingeweiden. Kein anderes Organ in unserem Körper reagiert so empfindlich auf Signale der Körpermitte und auf Veränderungen der Darmflora wie unser Gehirn. Unsere Gefühle und Empfindungen werden demnach nicht allein von unseren Lebensumständen bestimmt. Vielmehr hängt unsere Stimmung oft davon ab, ob die Darmbakterien die richtigen Hormone ausschütten und der Verdauungstrakt im entscheidenden Moment den richtigen Nervenimpuls an unser Gehirn sendet.

DIe ayurvedische Sicht Der Dinge

Die moderne Forschung bestätigt, was im Ayurveda schon lange gelehrt wurde. Der Darm und seine Bakterien sind nicht nur für die Verdauung zuständig, sondern haben auch einen großen Einfluss auf unser psychische Wohlbefinden. Im Ayurveda gilt nämlich schon lange die Nahrung als Medizin und wichtiger Schlüssel zur Gesundheit. Somit kommt auch die Medizin zur Einsicht: Wenn wir uns gesund, Konstitutions gerecht und abwechslungsreich ernähren, ändert sich unser Mikrobiom im Darm, die Anzahl der guten Bakterien steigt und unsere Darmflora bleibt in Balance. Durch die heutige Mikrobiom Forschung haben wir nun den wissenschaftlichen Hintergrund um das 3000 Jahre alte Wissen besser zu verstehen und anzuwenden.

Dr. Keith Wallace, Professor für Physiologie und Gesundheit sowie Ayurveda-Anhänger, versucht schon seit einigen Jahren die vedische Lehre und wissenschaftliche Erkenntnisse zu vereinen. In seinem englischsprachigen Vortrag (Video oben) versucht er die Brücke zu schlagen und gibt dabei spannende Impulse:

  • Ama (steht im Ayurveda für Schlackenstoffe oder Toxine die sich im Körper einlagern) kann zum Beispiel erklärt werden als Ergebnis eines gestörten Mikrobioms, das unverdauten Speiseresten, Toxinen, Bakterien und Umweltgiften erlaubt, in die Blutbahn zu gelangen.
  • Ama kann dadurch das Immunsystem zirkulieren und Entzündungen sowie verschiedene Krankheiten hervorrufen.
  • Aus ayurvedischer Sicht gilt ein kräftiges Verdauungsfeuer (Agni), das in der Lage ist, „Ama“ zu „verbrennen“, als Schlüssel zu guter Gesundheit. Die uralten ayurvedischen Schriften benennen viele geeignete Maßnahmen zur Stärkung des Verdauungsfeuers.
  • Auch die Wirkung ausgesuchter Kräuter und Gewürze, zum Beispiel Kurkuma, Brahmi und Ashwagandha, können wir dank der Mikrobiomforschung besser erklären. Neuere Studien erklären zum Beispiel, wie Kurkuma mit den Darmbakterien interagiert, um verschiedene Verdauungsprozesse abzustimmen.
  • Ein sehr wichtiger Aspekt ist die individuelle Verträglichkeit von Lebensmitteln, die Ayurveda mit seinen maßgeschneiderten Ernährungsempfehlungen für jeden Dosha-Typ seit jeher berücksichtigt. Darüber hinaus gibt Ayurveda wertvolle Tipps, um Speisen passend zum Dosha-Typ sowie zur Jahres- und zur Tageszeit, durch eine optimale Zubereitung verträglicher zu machen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Temperatur sowie die richtigen Kräuter und Gewürze.
  • Auch das im Ayurveda empfohlene leichte Fasten erscheint vor dem Hintergrund moderner Mikrobiomforschung in einem neuen Licht. Möglicherweise vermag authentisch durchgeführtes leichtes Fasten dem Darmmikrobiom einen wichtigen Impuls zu geben, um so das, aus Sicht des Ayurveda, so wichtige Agni zu stärken und neu zu entfachen.
  • Außerdem hat Ayurveda durch seinen ganzheitlichen Konzept auch wertvolle Impulse zum Lebensstil die Körper, Geist, Seele und ebenfalls unserer Darmflora zugute kommen.

Dr. Wallace betont auch die Rolle des Bewusstseins, dessen Bedeutung auch im Ayurveda sehr wichtig ist. Wenn Menschen unter Stress stehen, fällt es ihnen schwer, Veränderungen in ihrem Leben vorzunehmen. Vielmehr kompensieren sie Stress sehr oft – und „verwöhnen“ sich mit Süßigkeiten, Alkohol, Zigaretten oder üppigem Speisen. Mit Yoga und Meditation weist der Ayurveda Alternativen auf, um tiefe Ruhe und Entspannung zu finden, Stress zu lösen, Geist und Bewusstsein zu reinigen und so Veränderungen den Weg zu bahnen.

Auch die Neurologin und Ayurveda-Expertin Dr. Kulreet Chaudhary ist davon überzeugt, dass Bakterien in unserem Verdauungstrakt unserem Gehirn diktieren welches Essen wir zu uns nehmen und worauf wir Appetit haben. Entsprechend anders gestalten sie ihre Behandlungsansätze. Sie entwickelte einen Weg zur positiven Veränderung des Stoffwechsels, der nicht bei Essensver- und Bewegungsgeboten beginnt, sondern Anfangs mit einfachen Umstellungen, die das Darmmikrobiom letztendlich verändern und die guten Bakterien überhand gewinnen. Somit findet eine Art Umprogrammierung in unserem Körper statt die automatisch den Appetit auf gesundes Essen fördert.

Die Gunas

Aber es gibt auch noch ein andres ganz wichtiges Prinzip zu diesem Thema, und zwar das Prinzip der drei Gunas.

Im alten Sanskrit (alt indische Schrift) wurden damit menschlichen Eigenschaften beschrieben. Diese sind bei jedem Menschen und auch in der Nahrung in unterschiedlichster Ausprägung vorhanden. Guna bedeutet Qualität oder Zustand deshalb sind sie ebenfalls die Grundkräfte, die auch in der Natur wirken. Alle Formen und Prozesse im Universum werden als Wechselspiel der drei Gunas beschrieben, da diese immer und überall zusammen am Wirken aber nicht überall im gleichen Verhältnis verteilt sind. Sattva beinhaltet einen entwickelteren Zustand höherer Ordnung, der von Rajas in Form von lebendiger Aktivität verwirklicht wird, während Tamas den alten Zustand aufrechterhalten will und die Entwicklung so verzögert.

  • Sattva:

Als Sattva wird das Guna bezeichnet, das vor allem für Harmonie und Güte steht. Sattva wird als das wichtigste Guna angesehen, weil es laut Glaube zum göttlichen führt. Dieses Guna soll den Menschen vor allem Weisheit verleihen und die innere Ruhe stärken. Unter sattvische Nahrung fällt alles, was deinem Körper wertvolle Nährstoffe und Energie gibt. Sie lässt dich alle deine physischen, geistigen und spirituellen Fähigkeiten und Talente besser nutzen – und ist im Übrigen rein vegetarisch. Z.B. Getreideprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst…

  • Raja:

Das zweite Guna wird als sogenanntes Rajas bezeichnet. Dieses Guna steht für die Energie, die Leidenschaft und den Drang. Es steuert aber auch die Emotionen wie zum Beispiel Neid, Hass oder Trieb. Daher ist es bei dieser Eigenschaft besonders wichtig, einen Ausgleich zu finden, nur dann kann dieses Guna uns stärken. Alles, was deinen Körper, deinen Geist und deine Emotionen unruhig macht, gehört in die Kategorie der rajasigen Nahrung. Nahrungsmittel mit diesen Qualitäten sollte nur in Maßen konsumiert werden, denn alles was die Leidenschaft anregt, macht den Geist schwer kontrollierbar. Z.B. Eier, Kaffee, scharfe Gewürze, Zucker…

  • Tamas:

Das dritte und letzte Guna ist das sogenannte Tamas. Dieses Guna steht vor allem für die Trägheit und Zurückhaltung aber auch für das Dunkle. Dieser Charakterzug wirkt vor allem hemmend und verunsichernd. Aus yogischer Sicht sollte Nahrung mit diesen Qualitäten, nur sehr selten oder gar nicht gegessen werden. Tamasige Nahrung macht dich träge und schwer oder wirkt vl. sogar wie Gift für deinen Körper. Z.B. faule, unreife oder überreifte Nahrungsmittel Fleisch, Geflügel, Fisch, Zwiebel, Knoblauch, alles vergorene wie Essig oder Alkohol, Fertigprodukte…

Die Prinzipien der drei Gunas helfen uns, in unserem Alltag die innere Mitte und Ruhe zu finden. Wenn man die Zusammenhänge dieser Prinzipien verstanden hat, kann man sie auch als wertvolles Instrument nutzen um unseren psychischen Zustand zu beeinflussen.

Nun habt ihr so einiges zu dieser intensiven Verbindung erfahren und wie wichtig es für unser ganzheitliches Wohlbefinden ist gesund zu essen.

Vielleicht probiert ihr es einfach mal selber aus wie bestimmte Nahrungsmittel auf euch wirken, oder versucht eine kleine ayurvedische Fastenkur um euer Darmmikrobiom zu ändern sowie Ama auszuleiten. Gerne dürft ihr hier auch ein Kommentar hinterlassen oder weitere Fragen stellen.

Ich hoffe mein erster Blog hat euch gefallen und ihr seid beim nächsten mal wieder dabei.

Macht es gut inzwischen und bis bald!

Alles Liebe,

Simone

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